Genau vor einem Jahr waren wir zur Planung des Dorfgemeinschaftshauses bei unseren Freunden in Nagasséga vor Ort. Mittlerweilen sind schon etliche Gebäude fertig. Besonders beeindruckend für mich sind immer wieder die Häuser aus Lehmsteinen nach dem Prinzip des Nubischen Gewölbes (Vôute Nubienne). Jetzt kann man schon fast von einem neuen "Dorfzentrum" sprechen.
Da die Ingenieure ohne Grenzen, die uns tatkräftig unterstützen, wichtige Teile für die Photovoltaikanlage nicht vor Ort bekommen konnten, mussten wir kurzfristig umplanen. Wir haben vor sechs Wochen eine Kiste mit Solarzellen, Batterien, Elektromaterial und Werkzeug per Schiff auf den Weg gebracht. "Normalerweise" würde das 4 Wochen dauern, dann könnten wir die Kiste in Cotonou abholen. Aber in Afrika gehen die Uhren irgendwie anders, es gibt "Verstopfungen" (engl.: congestions) in den westafrikanischen Häfen, die Kiste wechselt irgendwo zwischen Hamburg und Benin das Schiff, im Hafen von Cotonou wird gerade die Frachteinfuhr "vereinfacht" und der Präsident des Landes, Yayi Boni, feuert die Firma, die bis jetzt die Zollabwicklung erledigt hat... Zumindest ist die Kiste jetzt schon an Land und Tagatchini, ein Neffe von André, und Lacossa, kämpfen täglich mit der Bürokratie um unsere Anlagenteile freizubekommen.
Wir haben deswegen auch mehr Zeit, um mit den sehr hilfsbereiten Leuten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (GIZ) und einer Mitarbeiterin der deutschen Botschaft zu sprechen und kaufen weitere Teile für die Gebäude ein. Und wir haben am Atlantikstrand von Grand Popo drei wunderschöne zusätzliche Tage zur Erholung.
Aber in den nächsten Tagen geht es endlich los und wir fahren in den Norden!
Montag, 30.04.2012, de